Frühjahrs-Aktion "Steinberg"
Einsatz für seltene Flechten
Der Steinberg bei Ahrensdorf ist ein europäisches Schutzgebiet. Mit 84,6 Metern stellt er eine markante Erhebung im Naturpark dar. Der Berg entstand als Endmoränen-Kuppe während der letzten Eiszeit. Luftbilder aus den 50ziger Jahren zeigen überraschenderweise einen unbewaldeten Berg. Tatsächlich wurde der Steinberg in der jüngeren Vergangenheit baumfrei gehalten, weil hier in den 30iger Jahren eine Segelfliegerschule gegründet wurde. Die sandige, offene und trockene Landschaft war Lebensraum vieler heute seltener Pflanzen-Arten, die mit diesen Bedingungen zurechtkamen, wie die Graue Skabiose oder das Ebensträußige Gipskraut.
Durch Aufforstungen sind diese lichtliebenden Arten fast verschwunden. Auch die Flechten-Kiefernwälder, die durch die Nutzung der Nadelstreu und der damit konstant verbundenen Aushagerung der Standorte entstanden sind, sind durch Verschattung, Nährstoffeinträge und Vermoosung vom Rückgang betroffen.
Mit der Unterstützung der Naturwacht und freiwilliger Helfer konnten bei einem Arbeitseinsatz aufgelichtete Bereiche am Steinberg von der Moos- und Nadelschicht befreit werden. Das sandige bis steinige Ausgangsmaterial der Endmoränen-Kuppe kam wieder zum Vorschein. Hier wurden nun in einem Versuch Flechten ausgebracht. Ob und wie sich die „geimpften“ Flächen entwickeln, wird sich zeigen.