Mit viel Geduld zum Erfolg

Über 10 Jahre wartete Gerhard Drogosch von der Exoten-Farm aus Salzbrunn auf den Storch. Auf seiner Fläche kurz vor Salzbrunn hatte er schon vor vielen Jahren einen Mast errichtet. Dieser wurde mit Unterstützung von Peter Koch vom Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung und mit einem geflochtenen Weiden-Nest bestückt. 2023 interessierten sich dann endlich die ersten Störche für den Standort und inspizierten das Nest. Leider blieben sie aber noch nicht. In diesem Jahr war es dann soweit: Das Paar nahm seine Nestbauaktivitäten auf und begann mit dem Brüten. Nun stehen stolz drei Jungvögeln auf dem Horst.

Die Storchenfamilie ist nicht alleine in Salzbrunn. Seit vielen Jahren ist ein zweites Paar direkt im Dorf ansässig, ein Drittes im Ortsteil Birkhorst. 

Die Weißstörche profitieren in diesem Jahr überwiegend von der regenreichen Wetterlage. Ein Zeichen dafür ist der gute Bruterfolg. Das sah in den vergangenen, extrem trockenen Jahren auch schon ganz anders aus. Mancherorts wurden Jungtiere u.a. aufgrund des Nahrungsmangels aus dem Nest geworfen, manche Paare brüteten erst gar nicht. 

Der tägliche Nahrungsbedarf einer „vierköpfigen Strochenfamilie“ liegt bei etwa 4,6 kg. Mehr Jungtiere, mehr Futterbedarf. Das muss erst einmal zusammengesammelt werden. Der Storch ist auf keine Nahrung spezialisiert, frisst das, was ihm "vor den Schnabel kommt". Er ist auf Feuchtwiesen aber auch auf trockenen Brachen unterwegs, ein sogenannter Nahrungsopportunist. Seine Speisekarte ist sehr abwechslungsreich und reicht von Kleinsäugern, wie Mäusen, über Frösche, Regenwürmer, Eidechsen, Ringelnattern, Fischen bis hin zu großen Insekten wie Heuschrecken und ihren Larven. Früher wurde er daher auch als „Kammerjäger“ verehrt und geschätzt.

Umso schöner, dass in diesem Jahr der Tisch so reichlich gedeckt ist. Zudem hilft dem Storch eine strukturreiche und vielfältige Landschaft, beispielsweise durch Hecken, Brachen, Altgrasstreifen, temporäre Gewässer und Grabenränder. Wenn seine Nahrung einen Lebensraum findet, findet auch der Storch künftig genügend Nahrung. 

Die Leiterin des Naturparks Nuthe-Nieplitz, Nicola Deipenbrock, übergab Gerhard Drogosch eine Storchentafel auf der von nun an das Leben der neuen Bewohner dokumentiert wird.    
 

Gebiet

  • Naturpark Nuthe-Nieplitz

Meldung vom 08.07.2024